Nun sind wir schon wieder ein paar Wochen zurück von unserem Monat in Thailand und es fühlt sich an, als wäre unser Abenteuer schon ewig her! Thailand mit Kindern, ja das ist ein Abenteuer, vor allem, wenn man mit dem Auto quer durch fährt. Wir haben so viel erlebt, so viel gesehen, auch abseits der bekannten Touristenrouten. Heute möchte ich euch ein Stück weit mitnehmen, ein bisschen davon erzählen. Also schnappt euch eine Tasse Kaffee oder Tee, lehnt euch zurück, und reist mit mir ans andere Ende der Welt!

Thailand mit Kindern
Eigentlich wollte ich meine Thailand Serie mit einem hilfreichen Artikel über die Planung eines solchen langen Urlaubs mit Kindern beginnen. Nachdem so etwas aber durch die aktuelle Corona-Situation nicht sehr sinnvoll ist, dachte ich, ich zeig euch einfach ein paar Bilder, erzähl ein paar Anekdoten, und die hilfreichen Tipp-Artikel folgen noch (und ich verlink sie dann hier in diesem Basis-Artikel).
Die Basics unseres Roadtrips durch Thailand
Nachdem Oliver im September mit der Schule beginnt wollte ich heuer unbedingt noch eine größere Reise in der Off-Saison machen, weil wir dann für die nächsten vielen vielen Jahre an die Ferienzeiten gebunden sind. Thailand hat sich schnell als Reiseziel heraus kristallisiert, da wir dorthin schon eine Reise gebucht hatten, die wir aber nie angetreten haben. Ich wurde nach einem sehr langen Weg endlich schwanger und da wäre so etwas durch die Vorgeschichte einfach zu unsicher gewesen und wir stornierten alles. Aber heuer, mehr als 6 Jahre später, haben wir das nachgeholt und konnten so unseren Kindern gleich ein Stück der Welt zeigen – was ja eigentlich umso schöner ist! Wir waren von Mitte Februar bis Mitte März unterwegs und hatten die gesamte Zeit ein Mietauto zur Verfügung. Diese Freiheit den Ort wechseln zu können, wann immer man es möchte, lieben wir schon immer und wollten wir uns auch diesmal nicht nehmen lassen. Und mit Kindern ist es einfach unkomplizierter alles in ein Auto zu werfen, als mit Bus, Bahn, TukTuk und Co. Ein bisschen Luxus.

Unsere Route durch Thailand
Wir sind mit Emirates über Dubai nach Bangkok geflogen, mit dem Nachtflug, was ich voll empfehlen kann. In Bangkok hatten wir dann den Rest des Ankunftstages (ein Nachmittag) und zwei Nächte. Das hat für uns super gepasst, wir haben einen Tag Bangkok erkundet und danach das Mietauto übernommen. Dann ging es weiter Richtung Süden!
Ab in den Süden
Vorbei an Salzfeldern und karger Landschaft ging es weiter nach Hua Hin, unserer nächsten Station. Dort hatten wir ein tolles Apartment mit Poollandschaft und Fitnessraum und haben in den Tagen danach die Strände der Umgebung unsicher gemacht. Lustige Geschichte vom Nong Dao Beach beim goldenen Buddha: neben den Affen, an die man sehr nahe ran kam und den tausenden Mini-Krabben, gab es ein tolles Lokal. Sehr stylish, sehr „Instagrammy“, das Skoop Beach Café. Wir haben den Kindern ein (riesiges) Eis gekauft und während des Schleckens, auf riesigen, türkisen Sitzsäcken, konnten wir Unmengen an Jugendlichen beobachten, die dort Fotos gemacht haben. Offensichtlich für Social Media, weil sie sich umgezogen haben, Glitzer aufgetragen, posiert, extra für die Fotos das stylishe Essen gekauft etc. Wir fanden das recht lustig und ich auch ein bisschen erschreckend, da ich doch auch manchmal etwas „extra“ für ein schönes Bild mache.

Weiter ging es durch den Kao Sam Roi Yot Nationalpark, wo wir eine tolle Wanderung zur Phraya Nakhon Cave unternommen haben, also einer Höhle, in der noch dazu ein Tempel steht. Zuerst mit dem Longtail Boot zu einem abgelegenen Strand und von dort 500m über Felstreppen steil bergauf. Wir hatten kurz Bedenken, ob die Kinder das gut schaffen würden, aber sie haben das ganz toll gemacht und wir wurden mit einem spektakulären Ziel belohnt! (Der Aussichtspunkt am Foto ist ungefähr die Hälfte, begonnen haben wir ganz unten am Strand!)

Der nächste Stop war Prachuap Khiri Khan, wo wir von einem Regentag überrascht wurden und einfach mal im Hotelzimmer pausiert haben. Mit thailändischem Kinderfernsehen, den süßen Hotelkatzen und Lego in der Lobby! War auch sehr nett. Den Affentempel haben wir ausgelassen, nachdem am Fuße des Aufstiegs keine Menschen, sondern nur Affen waren, die uns nicht sehr herzlich begrüßt haben. Man muss dann auch nicht alles um jeden Preis sehen.

Wir sind dann noch weiter Richtung Süden bis Chumphon gefahren, dem üblichen Zwischenstopp nach Koh Phangan und Koh Samui. Die Inseln haben wir jedoch ausgelassen und uns einmal das Festland angeschaut, denn auch das ist sehr schön! Es gibt einen Nationalpark mit Mangrovenwälder und wieder viele verschiedene, teils menschenleere, Strände.


Quer durchs Land, fast bis Myanmar
Nach Chumphon ging es quer durchs Land Richtung Myanmar. Im Landesinneren machten wir einen Stop beim Gong Coffee Valley, ein Geheimtipp, den ich euch echt ans Herz legen kann! Die Farm gehört zu einer Kooperative und verarbeitet unter anderem biologischen Kaffee. Wir haben dort eine kleine Verkostung gemacht, inkl. selbst Kaffee rösten, die unterschiedlichen Röst- und Mahlgrade probieren. Die Kinder waren mit den süßen Babyhunden beschäftigt und generell war die Stimmung dort einmalig.

An der Küste blieben wir ein paar Tage in Ranong. Üblicherweise der Ausgangspunkt zu den Inseln rundum, zum Beispiel den Similan Islands. Wir haben nur einen Tag auf Koh Phayam verbracht, einer wunderschönen Insel, nur 30 Minuten mit dem Speedboot von Ranong entfernt. Ansonsten haben wir die Gegend um Ranong unsicher gemacht, eine Cashewfabrik besucht, spontan Krokodile gefüttert und viel Kaffee im Coffee Garden getrunken. Sogar in einer Therme waren wir, bei 30 Grad Außentemperatur im 42 Grad heißen Wasser – war schon ein Erlebnis, und ist typisch für die Gegend.

Wir haben auf der Insel sogar etwas gemacht, von dem ich davor gesagt hab das werde ich NIE machen: wir haben uns Mopeds ausgeborgt und sind mit den Kindern in Flip Flops und ohne Helme über die Insel gedüst. Na ok, gedüst nicht wirklich, das allerschnellste waren 30km/h. Die Sache ist nämlich die: auf den kleinen Inseln gibt es nix außer Mopeds. Entweder setzt man sich (und die Kinder) also zu jemand fremden drauf, ohne Helm und in Flip Flops, oder man fährt selber. Und nachdem mein Mann ein wirklich guter Fahrer ist, hatte er die beiden Kinder und ich bin alleine dahin gezittert. Definitiv nervenaufreibend, aber auch ein spannendes Erlebnis für uns alle!


So ein Babykrokodil ist ganz schön zappelig – ausser, man krault ihm den Bauch, dann ist es ganz ruhig!
Und dann doch die anderen Touristen gefunden
Die nächste Station im Süden war Khao Lak. Dieser Ort kommt euch vielleicht bekannt vor, er wurde 2004 sehr schlimm vom Tsunami erwischt. Wir hatten dort ein ganz tolles Resort, zwar direkt neben der Hauptstraße, aber doch etwas abseits vom Trubel und sehr ruhig. Der Hauptstrand war zu Fuß erreichbar, wir haben uns aber doch mit dem Auto wieder einige andere rundum angeschaut – die waren wie immer weniger überlaufen und viel schöner! (Unser Favorit war der Coconut Beach.)


Auch das Tsunami Memorial haben wir uns angesehen, viel spannender fanden wir es aber bei der Schildkrötenauffangstation der Navy. Dort gibt es Schildkröten in allen Größen zu sehen und viel darüber zu lernen.
Finale auf Phuket
Die letzten Tage verbrachten wir auf Phuket, der größten Insel Thailands. Allerdings nicht im touristischen Westen, sondern weiter im Südosten der Insel. Ich konnte Oliver endlich mit Minigolf im Dinopark überraschen und wir haben den großen Buddha am Berg besucht. Die lustigsten 15 Minuten des Urlaubs: ein Fish Spa! Kennt ihr oder? Man steckt die Füße in ein Aquarium und Fische fressen die abgestorbenen Hautschuppen weg. Zu viert in einem Aquarium, ich extrem kitzlig, wir haben durchgelacht!

Auf der Privatinsel Koh Mai Ton
Ich wollte unbedingt noch auf eine Insel, aber wenn möglich eine, wo wenig andere Touristen sind. Gar nicht so einfach, aber (fast) möglich! Wir haben eine Schnorcheltour auf Koh Mai Ton gebucht, einer Privatinsel 20 Minuten mit dem Speedboot von Phuket. Das war einer der schönsten Tage des ganzen Urlaubs! Der Strand wie im Bilderbuch, das Korallenriff davor ein Traum und die Organisation echt top. Kostet eine Spur mehr, als beliebte Ziele wie Phi Phi Islands, ist aber (meiner Meinung nach) jeden Cent wert! (Wir haben sogar Delfine gesehen, ganz nah, mehr dazu ein anderes Mal.)


Cape Promthep
Den letzten Abend haben wir auf Cape Promthep verbracht – mit sehr vielen anderen Touristen, aber das war es wert! Der Sonnenuntergang war wunderschön und wir haben dort auch zu Abend gegessen. Für alle Eltern, für die das alles nun sehr idyllisch klingt: das war auch der Abend, an dem die Kinder am unausstehlichsten waren. Denn klar, die Alltags“Probleme“ bleiben gleich. Jeder hat seine Befindlichkeiten und mit all den Eindrücken gibt es da einfach viel zu berücksichtigen. Wir haben viele Pausen eingelegt und versucht, jedem abwechselnd etwas Gutes zu tun. Und als Eltern auch einmal Pausen einzuplanen, alle massieren zu gehen oder einfach alleine am Pool zu lesen. Unbezahlbar!

Es war ein unglaublich tolles Monat in Thailand, wir bereuen nichts und würden alles jederzeit wieder genau so machen! Die Kinder möchten auch wieder hin und haben viel zu erzählen. Ich bin einfach so so dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten diesen Urlaub noch so machen zu können! Danach kam Corona und bald kommt die Schule, es war also perfektes Timing.
So, damit schließe ich mal ab für heute, ich hab wie gesagt noch ein paar Artikel in Planung. Falls euch etwas besonders interessiert schreibt mir doch einfach, dann versuche ich alles zu beantworten.
Alles Liebe,
