Wenn die Tage kürzer werden, die Luft nach feuchtem Laub riecht und man sich am liebsten mit einer Decke auf die Couch kuschelt, dann weiß ich: Es ist Kürbiszeit! Für mich gibt es kaum ein Gemüse, das so sehr nach Herbst schmeckt wie Kürbis. Und obwohl man daraus unzählige Gerichte zaubern kann – von Kürbissuppe über unsere liebste Herbstlasagne bis hin zu Kürbismuffins – kehre ich immer wieder zu meinem absoluten Liebling zurück: Kürbismus.
Es ist simpel, aber genau darin liegt seine Stärke. Ein Topf, ein Messer, ein Pürierstab – mehr braucht es nicht. Heraus kommt eine leuchtend orangefarbene Creme, die man süß, herzhaft oder pur genießen kann. Und weil sie so vielseitig ist, habe ich im Herbst (und Winter) immer ein Glas oder ein paar eingefrorene Portionen davon zuhause.
Das einfache Rezept habe ich hier 2010 schon einmal geteilt. Nachdem es aber nicht sehr detailliert ist und ich immer wieder danach gefragt werde, möchte ich es heute noch einmal für euch aufschreiben.

Warum Kürbismus gerade im Herbst so wertvoll ist
Der Körper stellt sich in der kalten Jahreszeit auf andere Bedürfnisse ein. Während wir im Sommer leichte, frische Gerichte lieben, sehnen wir uns im Herbst nach etwas Wärmendem, Sättigendem – nach „Soulfood“. Kürbismus erfüllt genau diese Funktion: es wärmt von innen, ist sanft im Geschmack und dennoch reich an wertvollen Nährstoffen.
- Vitamin-A-Boost durch Beta-Carotin
Die kräftige orange Farbe des Kürbis verrät es schon: Er steckt voller Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A. Das ist gerade in der dunklen Jahreszeit Gold wert, denn es unterstützt nicht nur unsere Sehkraft (Stichwort: Nachtsehen), sondern stärkt auch Haut und Schleimhäute – unsere erste Abwehrbarriere gegen Erkältungsviren. - Stark fürs Immunsystem
Neben Vitamin A enthält Kürbis auch Vitamin C und verschiedene Antioxidantien, die das Immunsystem in Schwung halten. Perfekt, wenn draußen wieder die erste Schnupfenwelle anrollt. - Sanfte Sättigung durch Ballaststoffe
Kürbis ist zwar kalorienarm, liefert aber viele Ballaststoffe. Diese fördern eine gesunde Verdauung, machen satt und helfen dabei, Heißhunger auf Süßes im Zaum zu halten – gerade in der Adventszeit nicht unwichtig. - Mineralstoff-Power
Kalium und Magnesium sind essenziell für Muskeln, Nerven und einen stabilen Kreislauf. Und Eisen sorgt dafür, dass wir uns auch an grauen Tagen energiegeladen fühlen.
Kurz gesagt: Kürbismus ist wie ein kleiner, natürlicher Vitaldrink in cremiger Form.

Wofür man Kürbismus verwenden kann
Ich liebe Kürbismus, weil es sich wie ein Chamäleon anpasst. Egal, ob herzhaft oder süß – es passt einfach immer.
- Als Beilage: Statt Kartoffelpüree ein samtiges Kürbismus neben Fleisch, Fisch oder gebratenem Gemüse.
- In Suppen und Eintöpfen: Ein Löffel davon macht jede Suppe cremiger und rundet den Geschmack ab.
- Für Pasta oder Risotto: Mit Parmesan und etwas Muskat entsteht ein richtiges Wohlfühlgericht.
- In Backrezepten: Muffins, Kuchen oder Brownies bekommen durch Kürbismus eine saftige Textur und ein leicht nussiges Aroma.
- Als Frühstücksidee: Ein Klecks ins Porridge oder in den Joghurt mit Zimt und Nüssen – Herbstfeeling pur.
- Für Kinder und Babys: Da Hokkaido so mild ist, eignet sich das Mus auch wunderbar als erster Brei oder als gesunde Beilage für die ganze Familie.
Kleiner Alltagstipp: Ich friere Kürbismus in Eiswürfelformen ein. So habe ich immer kleine Portionen parat, die ich nach Bedarf in Saucen, Smoothies oder Süßspeisen rühren kann.

Kürbismus
Zutaten
Kochutensilien
Method
- Den Hokkaido-Kürbis gründlich waschen. Da die Schale essbar ist, brauchst du ihn nicht zu schälen.
- Halbieren, die Kerne mit einem Löffel herauskratzen und das Fruchtfleisch in Stücke schneiden.*
- Die Stücke in einen Topf geben, knapp mit Wasser bedecken und weichkochen (ca. 15–20 Minuten, je nach Größe der Stücke).
- Mit einem Pürierstab cremig pürieren. Je nachdem, ob du es dicker oder flüssiger magst, einfach etwas Wasser nachgießen.
- Das war’s schon! Das fertige Mus hält sich im Kühlschrank etwa drei bis vier Tage – oder du frierst es ein.Optional kannst du es jetzt noch würzen oder verfeinern – mehr dazu weiter unten.
Notizen

So kannst du Kürbismus würzen – herzhaft oder süß
Das Schöne am neutralen Kürbismus ist, dass du es nach Lust und Laune verfeinern kannst.
- Deftig:
Für herzhafte Gerichte passt eine Prise Salz, frisch gemahlener Pfeffer und etwas Muskatnuss perfekt. Wer es kräftiger mag, kann auch Knoblauch, gerösteten Rosmarin oder Chili dazugeben – gerade zu Pasta oder Risotto ein Traum. - Süß:
Mit Zimt, etwas Vanille und – wenn man mag – ein wenig Zucker oder Honig wird das Mus zur süßen Basis. Besonders herbstlich wird es mit Pumpkin Pie Spice. Das kannst du fertig kaufen oder ganz einfach selbst mischen:- 2 TL Zimt
- 1 TL Muskat
- 1 TL Ingwer (gemahlen)
- ½ TL Nelken (gemahlen)
- ½ TL Piment
Einfach gut vermischen und luftdicht aufbewahren – so hast du deine eigene Gewürzmischung für Kürbismus, Kuchen oder den berühmten Pumpkin Spice Latte jederzeit griffbereit.
✨ Mein Tipp: Würze das Mus nicht gleich beim Kochen. So bleibt es neutral und du kannst es später flexibel einsetzen – mit Zimt und Vanille für Süßspeisen, mit Salz, Pfeffer und Muskat für herzhafte Gerichte.
Kürbismus ist für mich der Inbegriff von „klein, aber oho“. Ein einfaches Rezept, das im Handumdrehen auf dem Tisch steht und mir das Gefühl gibt, für die kalte Jahreszeit bestens gewappnet zu sein – egal, ob als schnelles Abendessen, gesundes Familiengericht oder als Vorrat für gemütliche Wintertage.
Hast du schon mal Kürbismus gemacht? Ich freu mich über deine Erfahrungen und wünsch dir einen gemütlichen Herbst!
Alles Liebe,
