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Wie ihr wisst, trage ich meine Kleine sehr viel (und habe auch den Großen viel getragen). Über das Grundbedürfnis des Babies und die Vorteile für die Bindung haben schon viele vor mir geschrieben (siehe Links ganz unten) – ich möchte heute auf den Fitness-Aspekt zu sprechen kommen, denn das Baby tragen macht fit! Und zwar nicht nur, wenn man, wie bei meinen Mamaness-Workouts trainiert, sondern schon alleine das Tragen an sich.

„Carrying an infant in arms without the use of a sling or other carrying device creates a 16% greater caloric burden…greater than even lactation.“ (Wall-Scheffler, C.M. et al 2007)

Tragen aktiviert Muskeln im ganzen Körper

Vorab ist zu sagen: das Baby muss unbedingt richtig eng eingebunden, bzw. die Tragehilfe richtig eingestellt werden! Je näher das Kind beim Körper ist, desto besser wird das Gewicht verteilt und die Wirbelsäule entlastet. Außerdem muss auf die Körperhaltung beim Tragen geachtet werden: die natürliche Krümmung der Wirbelsäule sollte erhalten bleiben. Dh man sollte weder einen Rundrücken machen, noch sich nach hinten neigen (um das erhöhte Gewicht vorne auszugleichen leider ein häufiger Fehler) und die Schultern sollten nicht nach vorne geschoben werden sondern aktiv nach hinten. Am besten ist auch, die Position des Kindes ab und zu zu wechseln – also einmal am Bauch tragen, einmal am Rücken, dann wieder auf der Hüfte. So werden Schmerzen durch Fehlhaltungen verhindert.

Stimmt die Körperhaltung, werden beim Tragen vor allem Muskeln im Rumpfbereich beansprucht – also Beckenboden, Bauch- und Rückenmuskulatur. Der Beckenboden sollte vor jedem Einbinden des Kindes aktiviert werden (wie ich auch bei meinen Workouts immer betone! Also Ausatmen und den Bauchnabel aktiv nach innen ziehen), um die Haltung zu unterstützen und die richtigen Muskeln anzusprechen. So werden diese Muskeln gestärkt, mit steigendem Gewicht des Kindes auch aufgebaut und Rückenschmerzen können sogar verbessert werden.

Auch Beine und Po werden trainiert, vor allem durch das zusätzliche Gewicht (das der Körper ja von der Schwangerschaft schon gewohnt ist – trägt man das Kind baut man diese Muskeln nicht wieder ab, sondern durch das wachsende Gewicht des Kindes ebenfalls weiter auf.)

Der Energieverbrauch ist wie gesagt schon vom Tragen alleine erhöht. Anfangs im Wochenbett reicht es, die empfohlenen Spaziergänge zu machen. Später kann man dann Übungen in den Alltag einbauen, wie zum Beispiel Ausfallschritte zu machen, wenn man von einem Raum zum anderen geht um etwas zu holen, Kniebeugen, wenn man kocht etc. Und dann können natürlich auch Workouts gemeinsam mit dem Baby gemacht werden, wie zum Beispiel meine Mamaness Workouts.

Mein Baby/Kind ist mir zu schwer, ich kann es nicht so lange tragen

Das ist einer der häufigsten Gründe, warum Babies (vor allem solche, die schon einige Monate alt sind) nicht mehr so viel getragen werden. Dabei ist die Lösung ganz einfach: so viel tragen wie geht, anfangs eben kurz, dann bauen sich die Muskeln nach und nach auf und es geht wieder länger! Das ist genau wie beim klassischen Fitnesstraining – anfangs kann man die 20kg gerade mal so heben, später wirken sie richtig leicht. Man muss nur wollen, genau wie beim klassischen Training.

Vorsicht  – Tragen kann auch Schaden

Aber Achtung: so gut das Tragen für den Körper sein kann, so viel Schaden kann es auch anrichten, wenn die Haltung falsch ist (sowohl für die Mutter, als auch für das Kind!). Daher betone ich nochmals, wie wichtig die richtige Haltung ist (es gibt online sehr viele Infos, oder eben auch Trageberatungen). Am besten ist es, sich die richtige Haltung gleich zu Beginn anzueignen und sie zu verinnerlichen… dann macht man es bei steigendem Gewicht automatisch richtig und trainiert die richtigen Muskeln.

Bei bestehender Rektusdiastase ist diese richtige Haltung umso wichtiger, sonst kann sich der Spalt zwischen den Bauchmuskeln sogar noch verschlimmern. Das Kind sollte unbedingt auf Bauchnabelhöhe getragen werden (im Zentrum der Schwerkraft) und ein Zurücklehnen sollte vermieden werden. Bei älteren Kindern ist es am besten, das Kind auf der Hüfte zu tragen, um die schrägen und queren Bauchmuskeln besonders zu kräftigen.

Wichtig ist auch, das man das Tragen wirklich als Sport ansieht! Gerade zu Beginn sollte man den Körper nicht überfordern, und nicht zusätzlich auch noch Workouts machen. Speziell im Wochenbett IST das Tragen (beim Spazierengehen etc.) das Workout!

Grundsätzlich ist zu sagen: wenn man vorher keine Schmerzen hatte, und beim Baby Tragen Schmerzen bekommt (Rücken, Schultern…), dann stimmt etwas nicht! Dann ist nicht das Baby zu schwer (der Körper ist dafür gemacht, es zu tragen!), sondern die Haltung falsch. Im Zweifelsfall kann es auch nie schaden, eine qualifizierte Trageberatung in Anspruch zu nehmen. (Auch beim Kinderwagen schieben kann es zu Rückenschmerzen kommen, wenn die Haltung dabei nicht stimmt!)

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Ich bin Ulli und als Fitness- und Ernährungstrainerin motiviere ich dich hier zu gesundem Essen und Sport! Wie das auch mit Kindern vereinbar ist? Lies rein, ich zeig es dir!
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